„Hier dürfen Kinder (fast) alles“, so schreibt es das Kindermuseum Nürnberg auf seiner Website. Umso besser, denn hier wollen Kinder aktiv werden. Mit den beiden Dauerausstellungen „Schatzkammer Erde“ und „Alltag der Urgroßeltern“ sowie saisonal wechselnden Themen und vielen spannenden Mitmach-Stationen verspricht das Kindermuseum einen abwechslungsreichen Ausflug für die ganze Familie.
Wie wurde vor hundert Jahren gekocht? Was passierte am Waschtag? Und welche Waren verkaufte der Kolonialladen? Die Dauerausstellung im ersten Stock des Kindermuseums versetzt uns in die Anfänge des 20. Jahrhunderts. Kinder können nicht nur in (Ur-)Urgroßmutters „guter Stube“ Platz nehmen, sondern in einer alten Backstube hantieren, in einer alten Poststation Briefe einwerfen oder am Waschplatz Wäsche im Zuber reinigen. Wer will, kann sich als feinen Dame, Hausherr, Matrose oder Dienstmagd verkleiden. An zwei langen Tafeln warten auch unterschiedliche Mitmachaktionen. Kinder und Eltern können hier gemeinsam beispielsweise Seife herstellen, basteln, gärtnern oder mit dem Element Wasser experimentieren. Anleitungen und das passende „Werkzeug“ liegen bereit. Wer Hilfe benötigt, findet diese bei dem sehr freundlichen Museumspersonal.
Forschen und entdecken
Im zweiten Ausstellungsbereich, der „Schatzkammer Erde“, dreht sich alles um die Themen Mensch und Tier, Rohstoffe und Energie, Recycling und Nachhaltigkeit. Kleine Forscherinnen und Forscher kommen auf ihre Kosten, denn hier wird Wissen nicht eingetrichtert, sondern die Kinder lernen beim Ausprobieren und Experimentieren: In Denkfabrik, Boden- und Wasserlabor, Regenwaldhaus und Forscherwerkstatt werden Mikroorganismen unter die Lupe genommen, mit Säge und Bohrer hantiert, Farbfrösche und Lurche beobachtet und die Ökobilanz von Smartphones, Schokolade und Gummibärchen untersucht.
Regelmäßig wechselnde Aktionen
„Raumfahrt“, „Bauen mit Köpfchen“, „Kakao und Schokolade“, „Honigsüß und Bienentanz“ oder „1,2,3… Küken aus dem Ei“: Neben den beiden Dauerausstellungen bietet das Kindermuseum im Kellergeschoss saisonal wechselnde Sonderausstellungen zu spannenden Themen. Die Museumsbesucher können dann Häuser aus Karton-Bausteinen bauen, ein Bienenvolk beobachten, Schokolade selbst herstellen oder – traditionell zur Osterzeit – niedliche Küken streicheln.
Tipp: Vor dem Ausflug ins Kindermuseum den Veranstaltungskalender checken.
Essen und Trinken
Erfahrungsgemäß verbringt man im Kindermuseum schon einige Stunden. Eigene Verpflegung darf mitgebracht, in den Ausstellungsräumen aber nicht verzehrt werden. Eingangsbereich und Garderobe bieten die Möglichkeit, zwischendurch etwas zu essen. Richtig gemütlich ist es aber auch im integrierten kinderfreundlichen Café Mahlzahn. Hier gibt es neben Erfrischungsgetränken, Kaffee, Kuchen und Snacks auch Lesefutter und Spiele für die jungen Gäste.
Und noch mehr Kultur für Kinder
Seit 2001 beherbergt der Kachelbau in der Michael-Ende-Straße, einst Maschinenhaus des 1997 abgerissenen Nürnberger Schlachthofs, ein Kinderkulturzentrum. Neben dem dreistöckigem Kindermuseum und dem Café Mahlzahn ist auch das Theater Mummpitz hier angesiedelt und spielt für Kinder ab circa vier Jahren und im Grundschulalter ein abwechslungsreiches Programm. Nur einen Steinwurf entfernt liegt die Villa Leon, die neben einer Bibliothek und einem kinderfreundlichem Restaurant auch wechselnde Angebote für Kinder und Jugendliche bietet.
Öffnungszeiten
Samstag: 14.00 bis 17.30 Uhr
Sonn- und Feiertage: 10.00 bis 17.30 Uhr
In den Ferien gelten geänderte Öffnungszeiten (meist zusätzlich wochentags: 14.00 bis 17.30 Uhr). Näheres gibt hier.
Bitte beachten: Das Kindermuseum hat von Juli bis September Sommerpause.
Eintrittspreise
Kinder ab 3 Jahren und Erwachsene: 7,50 Euro
Es gibt Familientickets, Jahreskarten, Bonuskarten und Kombitickets (mit dem ebenfalls im Kachelbau ansässigen Theater Mummpitz).
Kontakt & Anfahrt
Kindermuseum im Kachelbau
Michael-Ende-Straße 17, 90439 Nürnberg
Das Kindermuseum hat keine Besucherparkplätze. Die U-Bahnhaltestelle Rothenburger Straße befindet sich in unmittelbarer Nähe.